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Peter Keller

Weindegustation

Diese Schweizer Rotweine unter 25 Franken sind genussvolle Schnäppchen

Peter Keller Weinkeller
(Bild: Siffert/PD)

(Bild: Siffert/PD)

Im Januar sitzt das Geld nicht mehr so locker. Wir haben 20 Pinot-noir-Weine aus der Schweiz getestet, die weniger als 25 Franken kosten. Die beiden Sieger kommen aus der Bündner Herrschaft und dem Wallis.

Pinot noir oder Blauburgunder ist die meistangebaute Rebsorte der Schweiz. Rund 4000 von knapp 15 000 Hektaren sind damit bestockt. Sehr verbreitet ist die Traube in der Deutschschweiz. Aber auch im Wallis, in der Waadt und in der 3-Seen-Region mit Bieler-, Neuenburger- und Murtensee findet der Pinot noir gute klimatische Bedingungen vor. Stimmen alle Parameter, entstehen aus dieser spannenden, aber nicht leicht zu bearbeitenden Sorte filigrane, finessenreiche Weine mit Druck und Struktur.

Wissenswertes zum Pinot noir

Pinot noir wird häufig im kleinen Holzfass ausgebaut. Das sind langlebige Weine, die idealerweise fünf, sechs Jahre reifen müssen. Wer weniger Geduld hat, wählt Beispiele, die im grossen Holzfass oder Stahltank ausgebaut werden. Bei diesen Gewächsen dominiert die Frucht, während die Tannine weniger präsent sind. Sie zeigen sich bereits in der Jugend zugänglich. Sie begleiten beispielsweise leichte Fischgerichte oder eine kalte Fleisch-Platte perfekt. Die strukturierten, kräftigeren Crus lassen sich perfekt mit Kalbfleisch oder Geflügel kombinieren. Die bekanntesten Pinot-Anbaugebiete befinden sich im Burgund (Frankreich), in Deutschland und in der Schweiz.

Die Kriterien zur Blind-Degustation

Für unsere Januarloch-Degustation haben wir 20 Weine von bekannten Schweizer Produzenten mit verdeckter Etikette getestet, die weniger als 25 Franken kosten und somit das Budget nicht zu stark belasten. Vertreten waren alle wichtigen Anbauregionen des Landes. Eingereicht wurden die Jahrgänge 2017 und 2016, die in zwei separaten Serien verkostet wurden. Generell war das Niveau gut bis sehr gut. Ausreisser gegen unten gab es praktisch nicht.

Ein gutes bis sehr gutes Niveau

Bei den 2017ern hat der Pinot noir von Lipp Weingut & Destillerie aus Maienfeld gewonnen, ein ungeschminkter, gut balancierter, sortentypischer Wein. Knapp dahinter folgte der gelungene Pinot noir des Waadtländer Guts La Colombe aus Féchy, das Raymond Paccot an die Spitze des Landes geführt hat. Im Jahr 2016 schwang der biologisch produzierte, tadellose Pinot noir Cuvée Espace von Cave du Rhodan aus Salgesch VS obenaus. Auf Platz 2 landete der dichte, gut strukturierte Pinot noir Sélection von Martin Wolfer aus Weinfelden TG.

Unsere vier Favoriten im Detail:

Die Plätze 5 bis 10

Neben den Top-4 haben weitere Weine gute Bewertungen von jeweils 16/20 Punkten erhalten. Die Differenz zu den Siegern ist also relativ klein. Hier finden Sie weitere empfehlenswerte Pinots aus der Schweiz zu vernünftigen Preisen:

  • Pinot noir Classic 2017, Weingut Annatina Pelizzatti, Jenins GR: fruchtig-würziger, frischer, eleganter, gut strukturierter Wein, 24 Franken.
  • Pinot noir Auslese 2017, Weingut Baumann, Hallau SH: fruchtbetonter, kräftiger Wein, 21 Franken.
  • Meilener Blauburgunder 2017, Weingut Reblaube, Meilen ZH: Pinot mit schöner Frucht, feinen Tanninen und guter Säure, 18 Franken.
  • Pinot noir Village 2017, Weingut Fromm, Malans GR: mittelschwerer Pinot mit präsenter Säure und weichen Tanninen, 22 Franken.
  • Pinot noir Cholfirst 2016, Weingut Besson-Strasser, Uhwiesen ZH: geradliniger, frischer, eleganter Wein mit guter Länge, Fr. 24.50.
  • Pinot noir No. 1, Schlossgut Bachtobel, Weinfelden TG: Wein mit eher kühler Aromatik, guter Struktur und mittlerer Länge, 20 Franken (ausverkauft).