Barriques: Alles was man wissen muss

Der berühmteste aller Fasstypen ist die sog. Barrique bordelaise mit einem Fassungsvermögen von 225l (Standart seit 1866). Desweiteren bekannt ist auch die Bezeichnung „Pièce“, welche hauptsächlich im Burgund anzutreffen ist. Das „Pièce Bourguignonne“ hat mit 228 Litern gerade mal 3 Liter mehr Fassungsvermögen als ein Barrique. Mit knapp 88 Zentimeter Bauhöhe ist es dabei aber 6,5 Zentimeter kürzer – und dadurch etwas gedrungener.

Aus Bordeaux wurden schon im Mittelalter große Mengen Fassware nach England verschifft. Irgendwann hat man dann zufällig festgestellt, dass die Weine durch längere Lagerung im Fass nicht nur haltbarer sondern auch besser wurden. Cos d’Estournel in Bordeaux hat schon vor 200 Jahren mit der heutigen Form der Fassreifung experimentiert. Heutzutage gibt es im Premiumsegment praktisch keine Abfüllung ohne Barriqueausbau. Jedoch muss gesagt sein: Keine Regel ohne Ausnahmen – der Ausbau eines traditionellen Barolo’s im Piemont in einem Barrique kommt Gotteslästerung gleich und sorgt seit jeher zu hitzigen Diskussionen zwischen „Modernisten & Traditionalisten“.

Der Effekt des Ausbaus kann vereinfacht so erklärt werden: Viel Oberfläche in Relation zum Volumen sorgt für die perfekte Dosis Sauerstoff – Sauerstoff sorgt dafür, dass Tannine abgerundet werden und sich „weicher, harmonischer“ anfühlen. Die Verstärkung von Aromen aus dem Eichenholz geben zusätzliche Aromen in den Wein. Durch das Toasten des Holzes entsteht Vanillin. Desweiteren kommen neben den rauchigen Aromen, Noten von Kakao, Kaffee und Vanillin in den Wein. Die Vanillearomatik entstehet beim Toasting – dem obligatorischen Ausbrennen beim Küfern neuer Fässer. Die Toasting-Stärke ist beim Kauf der Fässer wählbar. Sie hat einen zentralen Einfluss auf das spätere Aromenspektrum. Nur zwei- bis maximal dreimal kann man ein Barrique so verwenden. Schon beim ersten Mal gibt es rund 85% seiner Aromen ab.

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