Donnerstag, 2. November 2017: Serie Bordeaux – Château Chasse-Spleen, Vertikale

Getrunkene Weine:

– Chasse-Spleen 1989: Anfangs dominieren Hustensirup und andere eigenartigen Noten, dann jedoch, nach ca drei Stunden, erwacht er zu einem eher maskulinen, mit feinen Leder- und Tabaknoten lockenden Cru Bourgeois!

– Chasse-Spleen 1995: Recht animalisch, Pilznoten, am Gaumen austrocknend und kurz.

– Chasse-Spleen 1996: Braucht unglaublich Luft und entwickelt sich dann nicht schlecht. Ist auf eine positive Art kantig und wirkt ungehobelt, aber am Gaumen zeigt er mehr Harmonie als der bissige 95er.

– Chasse-Spleen 1997: Noch erstaunlich lebendig und attraktiv, hat eine gute Struktur und einen mittellangen, sauberen Abgang. Geht allerdings den umgekehrten Weg wie der 89er und 98er: er zerfällt nach ca einer Stunde!

– Chasse-Spleen 1998: Zu Beginn stört eine unangenehme metallische Note, die sich nach ein paar Stunden aber in Luft aufgelöst hat. Blumig, “warm“, recht kompakt. Wird im Laufe des Abends immer schöner!

– Chasse-Spleen 1999: Recht muskulös, volles Aroma, recht viel Druck, gute Länge.

– Chasse-Spleen 2000: Noch einiges an Frucht, hat recht viel Kraft, im Abgang leider leicht austrocknend. Für einen 2000er dürfte man etwas mehr erwarten.

– Chasse-Spleen 2004: Schwarze Beeren, Karamell, leicht grün, am Gaumen brutal adstringierend, unharmonisch.

– Chasse-Spleen 2006: Erstaunlich viel Kraft, hat Biss, feine Würzigkeit, am Gaumen auf eine gesunde Art kräftig, hat noch sehr viel Potential. Für mich die Ueberraschung des Abends!

– Chasse-Spleen 2008: Zeigt im Moment sehr wenig. Vielleicht macht er sich in zehn Jahren etwas besser?

 

 

Donnerstag, 26. Oktober 2017: Serie Traubensorten – Syrah / Shiraz – Neue Welt

Getrunkene Weine:

– Riesling Clos Häuserer 2009, Domaine Zind Humbrecht (Elsass): Hat zwar nichts mit Shiraz zu tun, aber als weisser Einstieg lassen wir’s gelten…   Kamille, Lindenblüten, Ananas, fülliger Gaumen, wirkt restsüss, dadurch wird die Säure etwas verdeckt.

– Old Block Shiraz 1991, St. Hallett (Australien): Herrlich gereift! Sandelholz, Dörrzwetschgen, Bärendreck, Pfeffer, Zedernholz, man könnte stundenlang weiter aufzählen! Herrlich süsser Schmelz, 26 Jahre alt und noch so ein Hochgenuss – wow!

– RSW Shiraz 1995, Wirra Wirra (Australien): Wenig Maggi, Steinpilze, überreife Brombeeren, Kardamom, am Gaumen mit spitzer Säure, auszehrend, deutlich über dem Zenith – leider!

– Paso Roble Nocturne Syrah 1999, Midnight (USA): Harz, Pfeffer, Anflug von Preiselbeeren, schöne Konsistenz.

– Springflat Shiraz 1998, Wild Duck Creek (Australien): Tabak, Kaffee, Blut, am Gaumen wie ein Mon Cherie ohne Schnaps, süsslich und cremig. Lecker!

– Black Guts Shiraz 1999, Rusden (Australien): Rauchspeck, Plumeria, Cohiba, Schwarzteenoten, Teer – einfach grandios gereifter Shiraz!

– Shiraz 2003, Brown Brothers (Australien): Süsslich, einfach, dazu mit CO2 – macht keinen Spass.

– Vintner’s Reserve Syrah 2006, Kendall-Jackson (USA): Aufgesetzt süsslich, einfach.

– The Boxer Shiraz 2006, Mollydooker (Australien): Dicke Post, aber äusserst gut gemacht! Wirkt nicht plump, sondern hat enorm Druck.

– T.H. Terroir Hunter Syrah Leyda 2011, Undurraga (Chile): Saure Zältli, schwarze Schokolade (80%), Cassis, mineralische Note, viel Säure.

– M.C.K. Motor City Kitty Syrah 2013, K Vintners (USA): Laktisch, Kaffee, schwarze Oliven, etwas krautig, leicht grün, sehr gute Länge, Zimt im Abgang.

– Eight Songs Shiraz 2002, Peter Lehmann (Australien): Pfeffer, Minze, rund, druckvoll und lang – cooler Stoff!

– Grand Rêve Reserve Syrah 2006, Force Majeure (USA): Brotrinde, Kaffee, Asphalt, Milchschokolade, am Gaumen mineralisch, voll, sehr lang.

– Cinématique Larner Vineyard Syrah 2009, Paul Lato (USA): Sehr mineralisch, Banago, am Gaumen komplex, mit hervorragender Säureunterstützung, lang.