Donnerstag, 8. Juni 2017: Vacqueyras und Gigondas

Getrunkene Weine:

– Ô pré de Juliette Vacqueyras blanc 2015, Alain Ignace: Lindenblütennoten, floral, Zitrusfrucht; am Gaumen ölig, trocken, vielleicht mit einem Tick zuwenig Säure.

– Les Clefs d’Or Vacqueyras blanc 2014, Domaine Clos des Cazaux: Die Nase erinnert an einen Sauvignon Blanc. Zitrusfrüchte, recht spritzig, Eiszältli, eher kurzer Abgang.

– Vacqueyras Cuvée Prestige 2015, Domaine Font Sarade: Sehr würzig, mit Ecken und Kanten, Lakritze, Pfeffer, mineralisch, nicht sehr tief, aber direkt – feiner Essensbegleiter!

– Gigondas 2015, Domaine La Bouissière: Zu Beginn störende Kohlensäure. Blutjung, Brombeeren, würzig, getrocknete Blumen, am Gaumen sehr viel Druck, Alkohol drängt sich etwas gar auf. Unbedingt dekantieren, und das Stunden vorher!

– Gigondas Tradition Le Grand Montmirail 2015, Brusset: Wahrscheinlich nicht ganz saubere Flasche. Überreife Banane, etwas Aceton, sehr laktisch, kompottig. Schwierig.

– Gigondas 2014, Domaine des Bosquets: Viel Lakritze, schwarze Beeren, fleischig, mineralisch, mittlerer Körper, gute Länge. Schnörkelloser Wein.

– Gigondas Prestige des Hautes Garrigues 2011, Santa Duc: Pfeffer, Lakritz, ganz leicht animalisch, am Gaumen recht breit, feine Tannine, mittellang, der Alkohol tritt etwas gar stark auf.

– Gigondas 2010, Château de Saint Cosme: Wirkt noch sehr jung. Brombeernoten, Lakritz, Graphit, Cassis, eine „kalte“ mineralische Note. Am Gaumen kompakt, vielschichtig, kräftige Tannine, sehr gute Länge.

– Gigondas 2007, Guigal: Erstaunlich gut erhalten! Animalisch, Leder, rauchig, am Gaumen geschmeidig, mit sehr guter Länge. Nicht mehr länger warten!

– Gigondas La Colline 2015, Domaine des Bosquets: Üppig, attraktiv, floral, schwarze pralle Beeren, viele Gewürze, voller Körper, die 15% Alkohol sind superschön eingebunden, ausgezeichnete Länge – toll!

– Muscat de Beaumes-de-Venise 2003, Bouletin: Erstaunlicherweise noch gut trinkbar! Eistee, Rahmtäfeli, Honig, Marsala, am Gaumen etwas wenig Säure, recht süss, ohne klebrig zu wirken.

 

Rebberg im Gigondas mit dem besonders mineralthaltigen Böden der Dentelles de Montmirail     –

Donnerstag, 1. Juni 2017: Serie Bordeaux – CORDIER!

Getrunkene Wene:

– Château Malartic-Lagravière blanc 2006: Feinstes Sauvignon-Bukett! Agrumen, saftige Frische, gute Säure, sehr langes Finale.

– Château Meyney 1995 (Magnum): Aus der Magnum. Kräutrig, herb, lakritzig. Ganz ordentlich, aber Lobgesänge werden nicht angestimmt. Leicht grünes Finale.

– Château Talbot 2014: Cassis, Leder, Pflaumen. Recht dick, konzentriert, Karamell, mittellang.

– Château Gruaud-Larose 1999: Animalisch, laktisch, Anflüge von Katzenseicherlitrauben, sehr schöne Würzigkeit; am Gaumen wunderbare Tiefe zeigend, schöne Balance, lang. Klassisch Bordeaux!

– Château de Rayne Vigneau 1996: Safran, Safran, Safran. Aprikosen. Auf sehr schöne Art eindimensional. Sehr gute Länge.

– Château Lafaurie-Peyraguey 1999: Honig, Süssgebäck (Bienenstich). Creme Brulée. Geriebener Apfel. Sehr schön integrierte Säure.

Zum Schluss, weil sie grad so rumstanden, zweimal 100 Parker-Süsswein – hat zwar nichts mit Cordier zu tun, aber das spielte angesichts der Qualität dieser Legenden keine Rolle…

– Alvear Pedro Ximenez Añada 2011: Ein Gewitter von Feigen und Rosinen prasselt nieder, erschlägt einen fast mit seiner Ueppigkeit. Espresso, Kastanien, die Ultrasüsse wird wunderbar abgepuffert durch genügend Säure – monumental!

– Don PX Convento 1946, Toro Albala: Das ist das Mass aller Süssweine, da genügt ein kleiner Hauch aus der Sprühdose, um den gesamten Raum einzunebeln mit Düften, die man so noch nie erlebt hat. Unglaublich konzentriert, dick – was für ein Nektar!