Donnerstag, 26. November 2015: weisse und rote alte Burgunder!

Danke Beni und Andy, für die stattliche Anzahl alter weisser und roter Burgunder!

– Pouilly-Vinzelles Château de Laye 1997, Baptiste Brunet: Sherrynoten, hinüber.

– Santenay blanc 1er Cru Clos du Beaurepaire 1993, Les Caves du Chancelier: Honignoten, Kräutertee, leider etwas aggressive Säure.

– Chassagne-Montrachet 1er Cru Morgeot 1993, Pierre-Yves Masson: Anfangs mit leichtem Böckser, braucht Luft, Akazienhonig, sehr mineralisch, beeindruckend lang – spannend, wenn man sich Zeit dafür nimmt.

– Puligny-Montrachet 1er Cru Les Folatières 1997, Henri Clerc: Gebäck und Marzipan, schöner Schmelz, Hagebuttentee, ganz leicht alkoholisch, gute Länge.

– Beaune Lulune Blanc Clos de la Fonteine 2013, Christophe Guillo: Zitrusfrüchte, frisch, angenehm, nicht die Mineralität eines Puligny oder Chassagne, aber das darf auch nicht erwartet werden.

– Bourgogne 1994, Henri Léger: Tendiert leider schon in Richtung Essig.

– Mercurey 1953, Villatte: ein Sherry in der Burgunderflasche…

– Beaune 1969, Henri Léger: Maggikraut überwiegt – der Léger macht’s einem wirklich nicht leicht…

– Pommard 1969, Monnot: Sodeli, endlich wieder mal ein Treffer! Schwarztee, Speck, fleischig, spanische Nüssli – gut gereift!

– Ladoix 1er Cru La Corvée 1996, Nudant: erdig, einfach, aber noch gut trinkbar.

– Nuits Saint Georges les Saint-Georges 1983, Zibetti: Terroirbezogener, eigenwilliger Burgunder, Kräutergeschmack, Bärendreck, Lebkuchen.

– Nuits Saint Georges1er Cru Les Boudots 1982, Hubert-Martin: Erdig, Kaffee, Charaktervoll – Pinot der Spass macht!

– Chambolle-Musigny 1986, Arthur Barolet & Fils: Dünn und ausgezehrt – schade…

– Corton Grand Cru Les Maréchaudes 1995, Dom. Chandon de Briailles: Rosinli, recht breit, Schwarzteenoten, Waldboden, etwas mehr Druck hätte gut getan.

– Vosne-Romanée 1995, Mongeard-Mugneret: Mandarinli?, Menthol, spannend, exotisch, steht irgendwie quer in der Landschaft.

burgund2015

Donnerstag, 19. November 2015: Merlot Neue Welt!

Degustierte Weine:

– Black Sage Merlot 2011, Okanagan Valley, Kanada: Mal was ganz Neues im Weinclub! Einen Merlot aus Kanada hatten wir noch nie: sehr würzig, dunkle Schokolade, am Gaumen recht breit, mit Druck.

– Montes Merlot Classic Series Reserva 2012, Montes, Chile: sehr würzig, leicht laktisch, Eukalyptus, etwas Cassis, Mokka; am Gaumen leicht störender Alkohol, eher kurzer Abgang – einfacher, aber preiswerter Merlot.

– Napa Valley Merlot 1995, Robert Pecota Winery, USA: Toll gereifter Napa-Merlot! Waldboden, Schwarztee, rauchig, Süssholz, am Gaumen saftig, sehr langes Finale – hei macht der Spass!

– Merlot Barossa 1997, Charles Cimicky, Australien: Reif, aber noch wunderschön zu trinken: süss-sinnliche Verführung aus Barossa – den einen zu kitschig, mir fehlen vor Glück die Worte…

– Qwam Qwmt Merlot 2013, Nk’Mip Cellars, Kanada: und gleich noch ein Kanadier! Leider korkt er, dahinter versteckt sich ein modernes Geschoss mit viel Karamell, enormem Druck und guter Länge – schade!

– Napa Valley Merlot PlumpJack 2011, USA: Laktisch, Zitronennoten, aber auch Kaffee – exotischer Wein, spannend bis zum letzten Schluck!

– Mollydooker Merlot Scooter 2006, Australien: Da ist der Pfupf draussen, der Scooter 06 müsste schon längst beim Alteisen liegen…

– Merlot Unfiltered 2006, Newton, USA: Nagellackentferner dominiert alles – Flaschenfehler, nicht bewertbar.

– Stag’s Leap District Unfiltered Merlot 2000, Robert Mondavi, USA: Wow – welch schöne Nase! Kaffee, Rauch, Graphit, leicht animalisch, vielschichtig; am Gaumen voller Körper, sehr langes Finale – der würdige Abschluss eines ganz spannenden Merlot-Abends!

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Donnerstag, 12. November 2015: Bündner Herrschaft!

Degustierte Weine:

– Fläscher Sauvignon Blanc 2014, Jann Marugg: Sehr schöne Aromen von Stachelbeeren und Zitrusfrüchten; am Gaumen frisch und schnörkellos.

– Fläscher Chardonnay 2014, Jann Marugg: Das Holz ist noch recht präsent und dominiert im Moment das Nasenbild; am Gaumen recht komplex mit guter Länge.

– Completer Malanserrebe 2013, Donatsch: Completer ist keine einfache Sorte: sie kann schon am Stock zickig und widerspenstig sein, ist sehr spät reifend und besitzt eine äusserst prägnante Säure.  Der Completer von Martin Donatsch ist sensationell: klarer Spätlesecharakter und dennoch – dank der Säure – trocken wirkend. Aromen von Zitrusfrüchten, Reineclauden und sehr reifen Quitten; am Gaumen kolossal breit, sehr dicht, knackige Säure, ein Hauch Süsse – ein Wein mit ungeheurem Alterungspotential!

– Pinot Noir Eichholz 2012, Annatina Pelizzatti: Tradtioneller Pinot, sehr fruchtig, dezent Holz; am Gaumen harmonisch, gute Länge.

– Pinot Noir 2013, Irene Grünenfelder, Weingut Eichholz: eher einfacher Pinot, leicht störende Kohlensäure am Gaumen.

– Monolith 2003, Obrecht: Hätte nicht gedacht, dass der 03er Monolith noch sooo gut in Form ist – aber er ist es! Kaffee, ausladendes Fruchtbukett, schon fast süsslich; am Gaumen breit, wuchtig, weich und sehr reif im Abgang – nicht unbedingt ein typischer Pinot, aber jetzt in dieser (Schluss)-Phase phantastisch schön zu trinken.

– Zu feinem Schimmelkäse dann etwas ausserhalb der Bündner Herrschaft:

Quinta do Noval 40 Year old Tawny Port: diesen Tawny haben einige von uns in Porto voller Begeisterung getrunken. Marcel hat davon gekauft und uns gestern damit überrascht. Herrlich!

bundner