Donnerstag, 4. Juni 2015: Serie Bordeaux – Graves und Pessac-Léognan

Mann o Mann, war dies wiederum ein herrlicher Bordeaux-Abend! Vielen Dank für die feinen mitgebrachten Weine! Degustierte Weine:

– Haut-Bergey blanc 2007: feine Noten nach Limetten und sehr reifen Stachelbeeren; am Gaumen die exakt passende Säurestruktur – super!

– La Perle Blanche 1990: 25 Jahre auf dem Buckel und noch gut zu trinken – feine Tee- und Honignoten, Abgang ölig, als Zugabe fallen noch die Stichworte „Steinpilz“ und „Agrumen“…

– Picque Caillou 1961: Malziges Bukett, das an der Luft sogar noch besser wird, Schwarztee, Tabak, pilzig – alles was das Bordeauxherz begehrt – dazu diese phantastische 61er Süsse, die einem fast den Nuggi raushaut, hätte man denn einen im Mund…. – geil!

– La Louvière 1986: schwarze Beeren, Tabak, am Gaumen leider sehr schlank, wenn nicht gar dünn – die Säure dominiert ausserdem unangenehm stark.

– La Louvière 2000: schwarze Beeren, laktisch, Holunder oder Cassis; am Gaumen dicht, lang.

– Smith Haut-Lafitte 1995: Schwarze Früchte, Zwetschgen, Lakritze, am Gaumen mittlerer Körper, ausgeglichen, herrliche Länge – top!

– Haut-Bailly 1995: würzige Nase, Weihnachtsgebäck, Tabak, Erdbeeren; am Gaumen fast schon süsslich, lang.

– Carbonnieux 2003: nicht schlecht in der Nase, am Gaumen eher sperrig, einfach.

– La Garde 2005: Moderne, aber anmächelige Nase, samtige Wärme, attraktiver Wein.

– Bastor-Lamontage 1997, Sauternes: viel Honig, gedörrte Beeren, aber auch Karton; am Gaumen recht fett, wirkt schon recht alt.

graves

 

Donnerstag, 28. Mai 2015: Zeig mir (d)einen Neue Welt-Wein!

Degustierte Weine:

1. Platz: Seven Falls Cabernet Sauvignon 2011, USA Washington: Kostet weniger als 15 Franken und schlug ein wie eine Bombe: Pfeffriges Bukett, laktisch, Milchschokolade, Minze; am Gaumen schmeichlerisch, sehr lang.

2. Platz: Favia Cerro Sur 2009, USA Kalifornien: Einiges über 100 Franken teuer und knapp auf Platz 2: Mineralität vom Feinsten, Minze, Mokka; am Gaumen cremig, sehr lang.

3. Platz: Papillon Orin Swift 2012, USA Kalifornien: Schwarze Früchte, Gewürze, Lakritze, Karamell; am Gaumen weich und rund, Karamell, voller Körper, sehr langes Finale.

4. Platz: Cabernet Sauvignon Estate Beringer 2009, USA Kalifornien: Am Anfang etwas verhalten in der Nase, Minzig, schwarze Beeren, Lakritze; am Gaumen angenehm, voll, gute Länge.

Weiter wurden degustiert:

– DXG Yorkville Highlands Classic Red Blend 2007: Mineralisch, Lakritze, tiefgründig; am Gaumen gut integrierte Säure, mittellang.

– Red Baron Shiraz Fox Creek 2013, McLaren Vale, Australien: Schwarz wie Tinte, Cassis, Bärendreck, am Gaumen etwas einfach strukturiert, es fehlt die Vielschichtigkeit, mittellang.

– Dead Arm Shiraz 2009 d’Arenberg, McLaren Vale, Australien: Erdbeeren, Heidelbeeren, dicker Stoff; am Gaumen leicht rauchig wirkend, leider eher kurz endend.

– Shiraz 2005 Standish,  Barossa, Australien:  Fast portmässig, wie ein Pedro Ximenez, schwarze Beeren, etwas Minze, Animalik; am Gaumen zwar breitschultrig und voll, aber nicht sehr lang endend.

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Donnerstag, 21. Mai 2015: Pinot Noir im Vergleich!

Degustierte Weine:

– Pinot Noir Barrique Oelenberg Stammheim 2007, Hans Glesti: Reifer Pinot – authentisch, fein.

– Ottenberger Blauburgunder alte Reben 2011, Broger: rote Beeren, leicht grün wirkend, Holz noch etwas im Vordergrund – darf ruhig noch etwas reifen.

– Weinfelden Reserva Pinot Noir 2012, Weingut Burkhart: leicht animalisch, noch sehr jung, Holz toll integriert, gute Länge.

– Pinot Noir Grand Vin Weinfelden 2013, Wolfer: Rote Beeren, sehr zugänglich, bereits jetzt schön zu trinken.

– Amar-Three III Pinot Noir Passito 2011, Zahner: Pfefferminze, schwarze Kirschen, After Eight, hat bestimmt seine Fangruppe – ich gehöre nicht dazu. Pinot als Amarone, ich weiss nicht…

– Spätburgunder Isabel trocken Bodensee 2011, Weingut Aufricht: Rauchig, mineralisch, am Gaumen schöne Finesse, bleibt mittellang.

– Spätburgunder Village 2011, Weingut von der Mark (Baden): Frischer, unverfälschter Pinot, gut gemacht, eher schlanker Körper, aber mit einer guten Länge.

– AMBE Mayenfeld Pinot, Schloss Salenegg: Würzig, rote Beeren, mineralisch, druckvoll.

– Pernand-Vergelesse les Vergelesses 2009, Laleure-Piot: Iod, animalisch, rote Beeren; am Gaumen recht viel Säure, mittellang.

– Pommard 1969, Cave Monnot: Klasse gereift, macht noch mächtig Trinkspass, die Süsse im Abgang könnte man küssen!

– Pinot Noir 1994, Bouchard Finlayson (Südafrika): schlecht gereift, stallig, grün, vorbei.

– Savigny-Les-Beaunes Les Lavières 1998, Château André Ziltener: Ueber dem Zenith, irritierende Zwetschgennoten, leicht oxydativ.

– Pinot Noir Edelsüss 2008, Christian Jäger, Hüttwilen: Rande, eingekochte Erdbeeren, klebrig süss.

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