Donnerstag, 22. Januar 2015: Australien!

Meine Herren, was war das für ein toller Abend! Mit vielen Ueberraschungen und der Einsicht, dass Australien vieeeel mehr ist als (nur) die Stätte mastiger Shirazbomben!

Degustierte Weine:

– Chardonnay 1997, Chain of Ponds: entwickelte sich an der Luft immer besser: das Endresultat waren herrliche Noten wie bei einem reifen Champager: Brioche, Honig, etc. Was von allem Anfang an beeindruckte, waren die Ananas- und Lycheearomen – und dies bei einem 18jährigen Weisswein!

– Chardonnay 1996 Barrel Fermented, Wolf Blass: Dass es bei solch alten Weissweinen auch anders verlaufen kann, zeigte dieser Wein: Sherry, Nüsse, def. zu alt. Macht keinen Spass mehr.

– Cabernet Sauvignon 1993, Pepper Tree Wines: Ganz wenig Maggikraut, Sugo, Blut; am Gaumen Leder, noch mächtig gut trinkbar.

– Shiraz Margaret River 1994, Hesperos Wines: Harz, Farbton, leider nein.

– Classic Merlot 1997, C. Cimicky: Blut, Himbeeren, Leder, Tabak; am Gaumen unheimlicher Druck, macht riiiesig Spass – diese süsse Reife lullt einen so richtig ein!

– Merlot Prestige 1997, Haan: und nochmals ein Glückstreffer! Noch sehr viel Frucht, Zwetschgen, Feigen, sehr konzentriert, am Gaumen viel Druck, langes Finale.

– Seven Surveys 1998, Peter Lehmann: schwarze Schokolade, leicht erdig; am Gaumen nicht die Kraft der Merlots, dieser Schmelz fehlt etwas, aber auch dieser Wein ist noch sehr gut trinkbar.

– Pinot Noir Estate 2006, Pirie, Tasmanien: klassische Pinot-Nase, Erdbeeren; am Gaumen saftig, fein, macht richtig Spass.

– Riesling Eden Valley Botrytis Affected 1994, Heggies: Karamell, Erdbeeren, Schwarztee, Ingwer; am Gaumen fehlt etwas die klare Süsse.

– Muscat Liqueur Brown Brothers: weich, mollig, rund – der perfekte Abschluss eines gelungenen Abends.

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Donnerstag, 15. Januar 2015: Brunello und Rosso di Montalcino

Degustierte Weine:

– Rosso di Montalcino 2010, Campogiovanni: leicht animalisch, Dörrfruchtaromen, dunkle Beeren, Lavendel; am Gaumen erstaunliche Kraft aufweisend, Sauerkirschen im mittellangen Finale.

– Rosso di Montalcino 2006, Ciacci Piccolomini & Aragona: Schwarze Früchte, leicht erdig, Lakritze; am Gaumen rund und weich, recht langer Abgang.

– Brunello di Montalcino Pian delle Vigne 1997, Antinori P.: Maggikraut, Lakritze, asiatische Gewürze; am Gaumen mineralisch, recht viel Druck aufweisend, mittellang. Das Spiel mit den 97ern – steht der nochmal auf und macht so richtig Spass, oder nimmt der Liebstöckl zu?

– Brunello di Montalcino 1997, Podere Bellarina, Palagetto: Lakritze, mineralisch, Heu, richtig schön gereift; am Gaumen perfekte Reife, genau auf dem Höhepunkt, macht riesig Spass!

– Brunello di Montalcino 2009, Altesino: Anfangs viel präsentes Holz, Lakritze, Tiramisu, gemahlene Nüsse, Kaffee; am Gaumen voller Körper, weich, cremig, recht viel Druck aufweisend.

– Brunello di Montalcino 2008, Campogiovanni: enorm viel Lakritze, leicht schweflig, wenig Gummi, dunkle Beeren; am Gaumen noch etwas verschlossen wirkend, braucht noch etwas Zeit, im Moment noch zu präsente Säure.

– Brunello di Montalcino 2006, Argiano: Lakritze, dunkle Beeren, Röstaromen; am Gaumen cremig, mittlere Länge, floraler Touch, anfangs der Trinkreife.

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Donnerstag, 8. Januar 2015: Bordeaux, Appellation Margaux

Fulminanter Start ins neue Weinjahr von MeinWeinkeller mit Weinen aus der Appellation Margaux! Degustierte Weine:

– Rauzan-Gassies 1985: Erstaunlich, noch verhältnismässig gut trinkbar, auch wenn der Trinkspass höher sein könnte.

– D’Angludet 1995: Anfangs dominierende Bratensauce, animalisch; am Gaumen mit leichter Bitterkeit eher schwierig, nach 3 Stunden wie verwandelt und überraschend grosser Trinkspass!

– du Tertre 1996: Von unreifen Tönen geprägt, bitter, def. nicht der grosse Wurf.

– Palmer 1993: Minzige Noten, Lakritze, alte Barrique-Fässer; am Gaumen dominieren rote Früchte, eher kurzer Abgang.

– Palmer 1996: Sandelholz, Tabak, aber auch etwas gar viel Animalik, eher rote Beeren; am Gaumen brutale Tannine – gehen die jemals weg?

– d’Issan 2003: eigentlich schöne Nase, aber am Gaumen zehrt der Wein aus und lässt eine Harmonie vermissen – wird dieser Wein je rund?

– Giscours 2003: viel Mineralik, reife schwarze Früchte, sehr nobel; am Gaumen passt einfach alles, er macht viel, viel Freude – jetzt einfach bezaubernd und die nächsten 5 – 10 Jahre bestimmt auch – herlich!

– Brane-Cantenac 2004: hat es schwer nach dem grandiosen Giscours – wirkt eher einfach gestrickt – man trinkt, aber das Aha-Erlebnis bleibt aus.

– Ferrière 2008: Pflaumige Noten, floral, aber auch viel Karamell; am Gaumen rund, weich, wieder (zu)viel Karamell.

– Rieussec 1990: Marzipan, etwas Safran, Blutorangen; am Gaumen recht süss, schon fast üppig – fein!

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