Donnerstag, 15. Juni 2023: Bordeaux Saint-Julien oder Bordeaux Weiss!

Was für ein toller Saint-Julien-Abend – vielen Dank an ALLE!

Getrunkene Weine:

2017 Les Fleurs du Lac, Vin blanc du Château Lagrange St. Julien: Ein Start nach Mass: Ein Weisswein von Château Lagrange aus St. Julien! Nichts Grosses, aber he, Weiss aus St-Julien – yes!

2000 Château La Louvière Blanc (Magnum): Einfach herrlich! Viel jünger als gedacht, entwickelt sich über Stunden und wird noch besser und besser: ein Traum von Weiss aus der Schatulle von Marcel: danke und sooo gerne wieder!

2016 Château Latour-Martillac Blanc: Etwas verhalten, Zitrus, wenig Lanolin, ein Hauch Petrichor, Ruccola, gute Säure, leicht bitteres Finale.

1993 Domaine de Chevalier blanc: Nicht mehr ganz so fit, aber immer noch gut trinkbar! Getrocknete Äpfel, Estrichstaub, nasse Wolle, langes Finale.

2011 Riesling Gimmeldinger Kapellenberg Pfalz, A. Christmann: Aprikosen, Pfirsich, sehr fruchtkonzentriert. Lindenblüten, cremig, fast schon üppig, dennoch mit gut integrierter Säure.

2011 Château Saint-Pierre: Zedernholz, Efeu, Tabak, dunkle Frucht, würzig, eher weiche Textur.

2014 Château Gloria: Schwarzteeextrakt, Hecke, kubanische Zigarre, Lakritz, die Dichte hinkt ein wenig hinterher – bei weitem nicht der beste Gloriajahrgang.

2015 Château Langoa Barton: Schwarze Beeren, Kaffee, Minze, Vanille, üppige Struktur, wirkt etwas „gestylt“.

1989 Château Ducru-Beaucaillou: Leider, leider Kork.

2002 Château Talbot: Zedernholz, After Eight, Zigarrenasche, wirkt etwas rustikal, leicht auszehrendes Finale.

1998 Château Talbot: Ein Hauch Rossstall, Kirsche, Zedernholz, würzig, Fichtenharz. Rechte Säure, gute Länge.

2002 Château Gruaud-Larose: Schwarze Früchte, Lakritz, Waldboden, Rauch, Zitronengras, Jasmin, Tee, Graphit. Rechte Säure, würziges, langes Finale.

2001 Château Gruaud-Larose: Leder, Kaffee, Bordeauxwürze, Zedernholz, rote und schwarze Kirschen. Fleischig und kompakt, mit einem leicht mineralischen, langen Finale.

1992 Château Léoville Las Cases: Angesichts des schwierigen Jahrgangs eine positive Überraschung! Kalte Asche, Graphit, abgestandener kalter Kaffee, staubige Steine, leicht metallischer, recht langer Abgang.

1996 Château Beychevelle: Wirkt fast schon burgundisch mit seiner roten Beerenfrucht! Attraktiver Schmelz, ganz dezent Schweinestall, Herbstlaub inklusive ein paar Pilze, am Gaumen rund, voller Charme – ein Genuss!

2000 Château Léoville Poyferré: Schwarze Früchte, Lakritz, Tabak, ganz leicht animalisch. Konzentriert, mundfüllend, fast schon opulent, aber reichhaltig und fernab jeglicher Schwülstigkeit. Ein toller Abschluss!

Donnerstag, 8. Juni 2023: Österreichs Riedweine – die Spitze der Pyramide

Getrunkene Weine:

2015 Riesling Ried Mordthal, Fritsch (Wagram): Sehr reifes Steinobst. Ölige Textur, honigartig, durch die recht üppige Art geht die Säure etwas verloren. Salzig-mineralisches Finale.

2018 Riesling Ried Loiserberg, Weszeli (Kamptal): Lindenblüten, Pfirsich, frisch und recht ausgewogen. Saftig, leicht mineralisch, mittellang.

2021 Roter Veltliner Ried Rosengartl, Birgit Eichinger (Kamptal): Rosenblüten, Steinobst, interessanterweise auch nach reifen Lambada-Erdbeeren. Das Florale zieht sich durch, dazu kommt am Gaumen noch jede Menge Mineralität, der Abgang ist salzig und recht lang.

2017 Sauvignon Blanc Ried Klausen, Neumeister (Vulkanland Steiermark): Grapefruit, Stachelbeeren, tropische Früchte, Paprika, Gras. Sehr viel Mineralität, rauchig, wunderbare Säurestruktur, sehr salziges, langes Finale.

2017 Morillon Ried Zieregg, Tement (Südsteiermark): Bazooka-Kaugummi! Honig, etwas Holz, Zitrus, sehr würzig. Am Gaumen präsente Minteralität, moderate Säure, sehr langes, cremiges Finale.

2011 Veltliner 333, Weingut Türk (Kremstal): Drei Spitzenlagen miteinander vereint: Sandgrube, Thurnerberg und Frechau. Karamell, Mango, Honig, Lindenblüten, üppige Struktur, würziges, langes Finale.

2012 Grüner Veltliner Ried Grub, Schloss Gobelsburg (Kamptal): Quitte, Honig, würzig, subtile Säure, langes, sehr salziges Finale.

2019 Grüner Veltliner Ried Grub, Schloss Gobelsburg (Kamptal): Intensiv Steinobst, sehr würzig, frisch, leicht rauchig, herrliche Säure, sehr langes, mineralisches Finale.

2017 Blauer Zweigelt Ried Steintal, Frauwallner (Vulkanland Steiermark): Fast ein Schock – wir hätten definitiv mit Rot beginnen müssen! Zimt, Zwetschgenkompott, Himbeerjoghurt, fast schon süsslich geprägtes Finale.

2008 Steinzeiler, Kollwentz (Burgenland): Zweigelt, Cabernet Sauvignon, Blaufränkisch. Wirkt noch erstaunlich jung! Speck, Lakritz, dezente Animalik, Fleischsuppe. Schwarze Beeren, am Gaumen fleischig, mit guter Länge.

2016 Eiswein vom Grünen Veltliner, Weingut Türk (Kremstal): Quitten, gedörrte Aprikosen, Alpheu, sehr feine Säure, in guter Zweisamkeit mit der Süsse.

1995 Sauvignon Blanc TBA, Haider (Neusiedlersee): Trident-Spearmint! Grapefruit Tee, viel Botrytis, Nougat, feines Süss-Säurespiel. Ein Wein für die Ururururururururururururururururenkel…

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Donnerstag, 1. Juni 2023: Burgund

Getrunkene Weine:

2015 Pouilly-Fuissé Vieilles Vignes, Château Vitallis: Zitrusfrucht, Vanille, Banane. Recht üppig, mittellanges, frisches Finale.

2021 Meursault, Ropiteau: Sehr viel Vanille und Karamell, verdeckt fast die Frucht. Lindenblüte, angenehme Säure, etwas kurzer Abgang.

2015 Meursault 1er Cru Les Genevrières, Domaine Tessier: Üppige 15er Frucht, riecht wie in einem Candy-Shop! Verführerisch, intensiv, die Säure ist gut integriert, der Abgang lang und füllig.

2014 Chassagne-Montrachet, Bruno Colin: Zitrusfrucht, Mandarine, Feuerstein, sehr feine, typische 14er Säure, mineralisch geprägtes, langes Finale.

2008 Chassagne-Montrachet 1er Cru En Remiliiy, Bruno Colin: Klarer Fall von Premox! So schade!

2004 Chablis Grand Cru Les Clos, Domaine William Fèvre: Wow! So herrlich schön gereift, keine Spur von Premox! Hochmineralisch, geprägt von einer herrlichen Säure, saftig und lang – toll!

2017 Chablis 1er Cru Montmains, Domaine des Malandes: Dezent reduktiv, Mandarinen mit Kernen, Pfirsich, rassige Säure, salziges Finale.

2015 Chablis Grand Cru Les Preuses, Domaine Servin: Grapefruit, weisser Fliederstrauch, fein saftig, mit vifer Säure und einem sehr langen, mineralischen Finale. Wow – was für eine tolle Weissweinserie!

1978 Beaune 1er Cru, Arthur Barolet: Bratensauce, faulig, vorbei.

1988 Gevrey-Chambertin, Réserve des Comtés de Bourgogne, Coop Schweiz: Nasse Wolle, stichig, macht keinen Spass.

1995 Volnay-Santenots-du-Milieu 1er Cru, Domaine des Comtes Lafon: Staubschleier auf alter Nussbaumkommode, erdig, noch wenig Frucht, am Gaumen fleischig und noch voll fit. Gute Länge.

2020 Volnay, Maison Shaps: Üppig, laktisch, süsslich – einige wenige finden das tatsächlich toll, die andern schütteln den Kopf und leeren das Glas aus.

2015 Gevrey-Chambertin La Justice, Jérôme Galeyrand: Auch üppig, aber da hat’s noch andere feine Sachen drin, z.B. Blutorange, Speck, Rauch, Kaffee. Wir sind zufrieden, müssen aber am Schluss zugeben: wirklich gepunktet haben die Weissen, vor allem die aus dem Chablis!