Donnerstag, 14. Juli 2022: Chenin blanc & Cabernet Franc

Getrunkene Weine:

2019 Riesling Escherndorf am Lumpen 1655 GG, Horst Sauer, Deutschland: Kein Donnerstag ohne Riesling – das galt natürlich auch für den letzten Clubabend vor den Sommerferien! Wenig Petrol, Steinobst, würzig, gute Säure, frisch und mit Schmelz.

2019 Chenin Blanc Old Vine, Raats, Südafrika: Quitte, Grapefruit, Koriander, Zitronengras, Butter. Feine kräutrige Würze, präsente Säure, dennoch angenehm cremig, endet mit einer leichten Bitternote.

2013 Chenin Blanc, Leeuwenkuil, Südafrika: Heu, Honig, Blumenwiese. Erstaunlich vife Säure, von kristalliner Struktur, blumiges, langes Finale.

2015 Riverside Chenin Blanc, Keermont, Südafrika: Wieder feiner Honig und kräutrige Noten, Zitrusfrucht, sehr mineralisch. Tragende Säure, intensive Mineralität, sehr langes, salziges Finale.

2018 Saumur Blanc, Château Yvonne, Loire, Frankreich: Ah, doch noch Europa! Wirkt noch sehr jung, muss erst mal die Nasse-Wolle-Noten ablegen. Honig, Heu, gelbe Äpfel, prägende Säure, langer Abgang.

2015 Saumur Blanc Coulée de St-Cyr, Arnaud Lambert, Loire, Frankreich: Boskopapfel, Lindenblüten, Mirabellen, Honig, weisser Pfeffer. Sehr kräutrig, taffe Säure, gute Länge.

2019 Cabernet Franc Clau de Nell, Anne Claude Leflaive, Anjou, Loire, Frankreich: Feine Sauerkirschen, Mon Cherie, Bleistiftspitze, Leder, Iodtinktur. Am Gaumen recht üppig, breit, leicht sprödes, langes Finale.

2016 Cabernet Franc Dolomite, Raats, Südafrika: Dunkle Beeren, laktisch, Tabak, Lakritz. Am Gaumen rund, aber mit viel Druck und guter Länge.

2011 Cabernet Franc Raats, Südafrika: Vollreife Frucht, Rauch, Tabak, St. Galler Bratwurst. Am Gaumen mit viel Druck, sehr langes, leicht trocken endendes Finale.

2015 Cabernet Franc, Fernand Cina, Wallis: Marmeladig, viel Holz, laktisch – wirkt „gemacht“ und ohne Authentizität.

2017 Cabernet Maremma Samma, Val delle Rose, Toskana, Italien: Schwarzbeerige Frucht, viel Lakritz, ein Hauch Colafröschli. Am Gaumen erstaunlich präsente Säure, recht saftig, mittellanges Finale.

2016 Cabernet Franc Costa Toscana, La Fralluca, Toskana, Italien: Sauerkirschen, Tabak (Borkum Riff), floral, Colafröschli. Am Gaumen dicht und saftig, viel Druck, langer Abgang.

2017 Chinon Cabernet Franc Les Gravières, Couly-Dutheil, Loire, Frankreich: Tabak, Teer, Süssholz, rauchig, leicht animalisch, Bergamotte, Blutorange. Vielschichtiger, ultraspannender Wein mit einem sensationellen P/L-Verhältnis!

2006 Paleo Cabernet Franc, Le Macchiole, Toskana, Italien: Schwarze feine Beeren, Flieder, Peperoni, Kokosnuss. Vielschichtig, aristokratisch, mit präsenten Tanninen und einem sehr langen, druckvollen Finale.

1985 Montlouis, Domaine des Liards, Loire, Frankreich: Getrocknete Aprikosen, Weissdorn, Korinthen. Die Süsse ist dezent, die Säure präsent. Filigranes, leicht bitteres Finale.

2018 Straw Wine, Mullineux, Swartland, Südafrika: Saftige Nektarinen, gedörrte Aprikosen, Bitterorange. Perfektes Süss-Säurespiel, trotz der exorbitanten Süsse nicht klebrig, so rein, fast unendlich lang.

Donnerstag, 7. Juli 2022: Riesling und Pinot aus Deutschland

Fürst von Metternich, Riesling Sekt trocken: In der Nase neutral, vielleicht etwas Schiefer. Am Gaumen grüner Apfel, reife Zitronen, schöne Süsse, viel Sprudel.

Künstler, Hölle 2015, Riesling Kabinett trocken: Die Nase zeigt gelbe Früchte, Orangenschale, leichter Rauch und etwas Petrol. Am Gaumen cremig, gelbe Früchte, Sternfrucht, oranger Grapefruit bitter und Lindenblüten. Schöner Wein!

Emrich-Schönleber, Halgans 2015 Riesling trocken: In der Nase kitzelt eine cremige Blumenwiese – falls es das gäbe, reife Agrumen, Butter, Frische und rosa Grapefruit. Der Gaumen ist breit, riefe Zitronen, viele verdeckte Aromen, mineralisch, glasklar, messerscharf, toll und lang!

Eva Fricke, Elements 2017: In der Nase feine diverse Zitronenaromen, Pfirsich, feine und leise Aromen. Am Gaumen salzig, mineralisch, subtil, gelbe sehr reife Agrumen, mittellang, Melonen, weisser Pfeffer, sehr schön!

Markus Molitor, Erdener Treppchen Auslese *** 2017, white capsul: In der Nase Brotrinde, Kräuter, rauchig, Honig, kleine Birnen, Renneglaude und Zitrone. Am Gaumen harmonisch und cremig, voll, Bitter-Grapefruithaut, Lang, rauchig, Chardonnay-Affinität.

Greiner, Spätburgunder 2017, Baden: An der Nase süsse Zetschgen, Himbeeren und Kirschen. Am Gaumen wirkt der Wein dünn, nach Kirschen, leicht bitter. Recht klassisch, klar und einfach.

Pfluger, Pinot Noir Réserve 2018: Die Nase schnuppert süsse Kirschen und eingelegte Zwetschgen – schön kräftig und cremig. Am Gaumen zeigt sich Zimt, fast sämiger Zwetschgenkompott, kräftig, Druck, Lakritze, gute Balance zwischen Kraft und Eleganz, ‚einige sagen‘ Gabazältli, im zweiten Durchgang zeigt sich eine laktische Note.

Friedrich Becker, Sankt Paul, Spätburgunder 2011: Die Nase wirkt elegant, erdig, dunkle Früchte, Kirschen, kirschfleischig, Brombeerjoghurt. Der Gaumen breit und füllig – ‚Päng – ich bin da‘ – Speck, Minze, Cayennpfeffer, Feuer, Schwarztee, Lakritz, reif und lang. Ein grosser Wein!

Willi Haag, Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Spätlese 1995: Schade die Nase zeigt Zapfen, Möbelpolitur und Austernwasser. Schade – denn der Gaumen wollte eigentlich mit feiner Süsse, Cremigkeit, leichter Bitterkeit, Reife und Schmelz verführen.

Willi Schaefer, Graacher Domprobst, Riesling Auslese 2007: Die Nase dezent mit gelben Apfel und Butter. Im Gaumen gelbe Äpfel, zerlassene Butter, leicht Sprudel, Kräuter, Grüntee, Aprikosen, Blondorangen, Gebäck, nochmals Kräuter, cremig mit leichter Säure, Heublumen. Ein Frühstückswein 🙂