2015 Riesling von der Fels, Keller (Rheinhessen, Deutschland): Kein Donnerstag ohne Riesling! Auch wenn die Flasche angebrochen war und zweieinhalb Wochen im Kühlschrank stand – no problem! Genialer Riesling vom Riesling-Hexenmeister aus Flörsheim, Klaus Peter Keller!
2005 Léoville-Barton (Saint-Julien, Bordeaux): Auch diese Flasche war angebrochen und zweieinhalb Wochen im Kühlschrank: im Unterschied zum Riesling nicht mehr frisch, mit deutlichem Luftton.
2011 Rosso del Ticino Besazio, Castello Luigi: Schwarze Früchte, Lakritz, intensiv würzig, spanische Nüssli; am Gaumen seidig, dennoch vollmundig, mit herrlicher Frische im sehr langen Abgang. Ein krönender Abschluss eines wunderschönen Abends!
2015 Riesling Unbestechlich, Sven Nieger (Baden, Deutschland): Kein Donnerstag ohne Riesling! Floral, Steinobst, Wachs, eher dezente Säure, recht viel Süsse im mittellangen Abgang.
2016 Tokaji Furmint-Hárslevelú Szent Tamás Spätlese, Budahazy Pinceszet (Tokaji): Lindenblüten, Honig, Passionsfrucht, Ananas – ausgewogenes Süss-Säure-Spiel.
2018 Juhfark, Somlói Apátsági Pince (Nagy-Somló): Zu Deutsch Lämmerschwanz, ungarische autochthone Rebsorte. Lindenblüten, Jasmin, saftig, am Gaumen Marzipan – spannend!
2018 Aldás Egri Bikavér Superior, St. Andrea (Eger): Schwarze und rote Johannisbeeren, Flieder, sehr würzig, recht elegant. Eine überraschend starke Säure degradiert die Restsüsse zur Statistin.
2017 Nomád Merlot, Szeleshát Szölöbirtok (Szekszárd): Schwarze Früchte, süsser Tabak, rauchig, viel Süssholz. Leider machen sich die 15% Alkohol am Gaumen etwas gar stark bemerkbar.
2017 Cabernet Franc, Sauska (Villány): Bauernhof, leicht laktisch, Kirschlikör, viel Lakritz, Holzaromen. Am Gaumen fleischig, recht rund, druckvolles Finale.
2013 Tokaji Szamorodni Sweet, Château Dereszla (Tokaji): Green Apple, Honig, Quitten, am Gaumen eher Richtung Boskop, nur leichte Süsse.
2013 Tokaji Aszú 5 Puttonyos, Oremus (Tokaji): Mirabellen, Lindenblüten, karamellisierte Früchte, Honig, Bittermandeln im sehr langen Abgang. Wirkt „perfekt“, die einen rufen: „Meh Dräck!“
2002 Tokaji Aszú 6 Puttonyos, Sárga Borház (Tokaji): Getrocknete Aprikosen, Alpenkräuter, dezent Kandiszucker, Walnüsse. Am Gaumen einfach phantastisch, mit einer sensationellen Säure, die perfekt mit der noblen Süsse harmoniert! Wow!
1972 Tokaji Aszú 5 Puttonyos, Disznókó (Tokaji): Die sehr trübe Farbe lässt Schlimmes erahnen – doch denkste: mit ein bisschen Luft steigen Walnuss-, Bärendreck-, Zwetschgen-, Tabak- und Feigennoten auf und bilden zusammen zwar nicht gerade ein harmonisches Symphonie-Orchester, aber immerhin eine solide Guggemusig-Clique…
1993 Szt. Tamás Single Vineyard 6 Puttonyos Aszú, Royal Tokaji (Tokaji): Leider sehr sprudelig, als hätte eine Nachvergärung stattgefunden. Dennoch: die Säure und Süsse genügen, um auch dem letzten Rest Zahnschmelz den Garaus zu machen…
2012 Riesling Hattenheimer Wisselbrunnen Grosses Gewächs, Kaufmann (Rheingau, D): Kein Donnerstag ohne Riesling! Dieser hier stammt von einer der Toplagen im Rheingau. Weinbergspfirsich, Zitrusfrucht, wenig Petrol, mineralischsalzig, mit guter Säure. Recht mundfüllend, gute Länge.
2005 Fût de Chêne Pinot Noir de Loèche, Eggo Weine (Wallis, Schweiz): „Sagenhaftes Wallis“ hiess es am 31. Januar 2006 im Obertor, in Anwesenheit von Otmar Eggo. Sagenhaft, dass dieser Wein noch trinkbar war, mit Noten von Walderdbeeren, verbranntem Gummi, Brotrinde, Erde. Wow, wie doch die Zeit vergeht…
2015 Edition Doppelgold, Hedinger (Schaffhausen, Schweiz): Leider zu starker Luftton – hier hat Coravin versagt.
2008 Corton Grand Cru, Bonneau du Martray (Burgund, Frankreich): Angefangene Flasche, zwei Tage vorher geöffnet. Leider nicht mehr die Frische wie zwei Tage zuvor.
2013 Pinot Noir, Montsecano (Casablanca Valley, Chile): Biodynamisch geführter Betrieb unter Mithilfe von André Ostertag, Elsässer Winzerikone. Laktisch, überreife Orangen, Erdbeeren, sehr mineralisch, recht trocken, aber noch sehr lebendig und spannend.
2018 Pinot Nero Marchese Leopoldo, Marchesi Incisa della Rocchetta (Piemont, Italien): Holz, konfitürig, aufgesetzte Süsse, 15% vol Alkohol – Pinot wie von einem andern Stern – aber nicht von meinem…
2005 Pinot Noir Lo Abarca Hills Vineyard, Casa Marin (San Antonio, Chile): Zwar deutlich über dem Zenith – riecht nach Bratensauce und etwas Maggi, zudem leichter Essigstich – aber am Gaumen zeigt er nach wie vor, was er vor zehn Jahren mal war: ein schöner, runder, samtiger Pinot!
1983 Nuits-St-Georges 1er Cru Les Vignes Rondes, Hubert-Martin (Burgund, Frankreich): Noch voller Energie! Blutorangen, Erde, saftig, mit viel Druck und guter Länge.
2017 Pinot Noir Birs, Sauska (Tokaji, Ungarn): Laktisch, dunkle Beerenfrucht, Süssholz, auch sonst noch viel Holz, am Gaumen fleischig, mit viel Schub und recht lang.
2015 Pinot Noir Grand Cru Chlosterberg, Winzerkeller Strasser (Uhwiesen, Schweiz): Zimtstange, dunkle Früchte, leicht mineralisch, hat Charakter. Die Säure versteckt sich nicht, der Abgang ist mittel.
2011 Pinot Noir Single Vineyard Awatere Valley, Yealands (Marlborough, Neuseeland): Erinnert in der Nase an Walla Walla! Noch erstaunlich gut im Schuss, Gabazältli, Schokolade, fleischig und funky!
2007 Malanser Pinot Noir Grand Cru, Boner (Graubünden, Schweiz): Maggi, Speck, flüssige Lakritz, Tee. Klingt irgendwie besser, als er tatsächlich war, nämlich deutlich zu alt!
1999 Savigny-les-Beaune 1er Cru Aux Vergelesses, Simon Bize & Fils (Burgund, Frankreich): Fleischiger Burgunder, richtig schön zu trinken, würzig, das macht doch Spass!
1975 Spätburgunder Spätlese Assmannshäuser Höllenberg, Kloster Eberbach (Rheingau, Deutschland): Leider, leider Kork! Dahinter ein Spätburgunder mit grandiosem Schmelz, einer betörenden Süsse – soooo schade!
2016 Weinolsheimer Kehr Spätburgunder Eiswein, Manz (Rheinhessen, Deutschland): Büchsenmais, Marzipan, Honig, extreme Säure, sehr langes Finale – ein toller Abschluss!