Donnerstag, 15. Februar 2018: Weiter im Trump: Kalifornien – North Coast!

Getrunkene Weine:

– Chardonnay 1994, De Loach (Sonoma County): Feine Honignoten, Crême Brulée, gelbe Blumen, erstaunlich für dieses Alter! Gute Säure am Gaumen, mittlere Länge.

– Cabernet Sauvignon Diamond Mountain Ranch 1996, Sterling (Napa Valley): Grüne Peperoni, Eukalyptus, das Grüne nimmt mit der Zeit überhand – leicht auszehrend am Gaumen. Einige weisen auf die Parallele zu vielen 96er Bordeaux hin mit dieser dominanten Säure.

– Beringer Cabernet Sauvignon Private Reserve 1987, Beringer (Napa Valley): Einmal mehr ein alter Beringer Private Reserve, der nicht nur Spass macht, sondern begeistert! Exzellente Fruchtreserven, würzig, wenig Rosinen, am Gaumen schön und rund – so muss es sein!

– Raymond Cabernet Sauvignon Reserve 1996, (Napa Valley): Lakritze, Harz, Lorbeer, wirkt kühler als der Beringer, am Gaumen etwas streng, aber mit guter Länge. Wieder diese 96-er Säure…

– Oakville Cabernet Sauvignon 1996, Robert Mondavi (Napa Valley): Das gleiche Lied wie bei den andern 96ern: schöne Aromenvielfalt in der Nase, am Gaumen hingegen eher streng. Der Oakville hat zwar Druck und eine respektable Länge, aber das Auszehrende stört etwas. Oder sind wir einfach zu streng?

– Rubissow Trompettes 2007, Rubissow (Napa Valley): Zwei Drittel Cabernet Franc, ein Drittel Merlot. Leder, würzig, ein wenig Nagellack. Auch am Gaumen leider wieder dieser störende Nagellack.

– Syrah Timbervine 2009, Radio-Coteau (Sonoma County): Schwarze pralle Beeren, feine Würzigkeit, Pfeffer, am Gaumen mit Druck, im Gegensatz zu den 96ern richtiggehend samtigweich.

– Cabernet Sauvignon Money Road Ranch 2014, Gargiulo Vineyards (Napa Valley): Ein unglaublich exotisches Bukett wirft sich einem da an die Nase! Da gibt’s Erdbeeren, aber auch dunkle Beeren, Zedernholz, Banago, Zimt, Süssholz, zuckerübergossener Mandarinenschleckstängel. Am Gaumen schmeichlerisch, breit, mit enormem Schub.

– Limitless Cabernet Sauvignon 2012, Dark Matter (Napa Valley): Lakritze, Cassis, Karamell, dicke Post, du meine Güte. Am Gaumen kommen erstaunlicherweise plötzlich Erdbeernoten dazu, etwas Windexsalbe, gewaltig Druck, man spürt auch den Alkohol, der Abgang ist sehr lang.

– Six Eight Nine 2012, Six Eight Nine Cellars (Napa Valley): 50% Zinfandel, der Rest Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und Petite Syrah. Dunkle Beerenkonfitüre, Schokolade, Süssholz, Karamell. Endet leider ein wenig kurz.

– Cabernet Sauvignon 2010, Hobel (Napa Valley): Cassis, Joghurt mit dunklen Beeren drin, feine Blumennoten, unglaublich vielschichtig auch am Gaumen, saftig und kolossal lang – toll! Ein Hobel vom Schreinermeister…

– Zinfandel Dessert Wine Non-Vintage, Sterling (Napa): Himbeerzältli, sehr speziell, nicht besonders süss. Aber spannend!

 

 

Unser neustes Magnummitglied – willkommen im Club, Bacon…

 

 

Donnerstag, 8. Februar 2018: Kaliforniens Central Coast – ein magischer Abend im Weinclub!

Wow – noch immer sprachlos ob dieser Ansammlung von Weltklasseweinen, die am Donnerstag getrunken wurden! Vielen Dank allen, die zu diesem galaktischen Abend beigetragen haben!

Getrunkene Weine:

– Viognier 1997, Alban: Sorgt immer und immer wieder für Verblüffung! Wirkt viiiel jünger, trinkt sich noch seeehr gut! Unglaublich! Quitte, Kamille, dahinter ganz wenig Petrol, null Oxidation, wirkt noch taufrisch!

– Syrah Cinématique Larner Vineyard 2009, Paul Lato: Kühle Eleganz, nichts von üppig, fein mineralisch, tiefgründig. Weisser Pfeffer im langen Abgang.

– Syrah Patrina 2008, Alban: Powervoll, üppig, aber mit haufenweisen Gewürzen, Curry. Beeindruckend lang. Wenn konfitürig, dann so!

– Syrah Reva Edna Valley 2000, Alban: Dreimal Alban an einem Abend! Leicht animalisch, wirkt anfangs fast über dem Zenith, wird dann aber besser und besser, der letzte Schluck ist der beste und harmonischste!

– Syrah Roll Ranch Special Bottling Lot E.H. 1998, The Ojai Vineyard: Wow, ist das ein schön gereifter Wein! Die Süsse am Gaumen, dieser Schmelz, einfach einzigartig! Süssholz, rote Beeren, jetzt auf dem Genusshöhepunkt, gigantische Länge – traumhaft!

– Saxum James Berry Vineyard 2005, Saxum: Es geht Schlag auf Schlag weiter mit Legenden! Unglaublich vielschichtige Nase, ein komplexer Wein, mit raffiniert mineralischen Tönen, Orangenzesten, und einem fast nicht zu überbietend langen Abgang! Uff – wohin führt die Reis noch?

– Lillian Syrah 2008, Lillian (Maggie Harrison): Laktisch, Schokolade, Süssholz, Abgang lang, rund und weich. Maggie arbeitete früher bei Manfred Krankl (Sine Qua Non). Da liegt’s doch auf der Hand, dass…     YES!

– Sine Qua Non B 20 2008, Sine Qua Non: Was für ein Geschoss! Da duftet’s im ganzen Stübli! Unmengen an Frucht, laktisch, Schokolade, Süssholz – still sein und geniessen…

– Was kann nach dieser Rakete noch getrunken werden? Vielleicht ein Pirat?

– Exile Shiraz 2004, The Colonial Estate, Barossa: Grandiose Barossaopulenz, da duftet’s gleich nochmal im ganzen Raum. 15.5% kraftvolle Alkoholvolumen, schön eingebettet in verführerische Süsse. Da schleckt man noch den allerletzten Tropfen aus dem Glas!

– The Banshee 2012, Torrin: Und gleich noch ein Knaller zum Abschluss! Wieder ein Fruchtungeheuer mit Samtpfötchen, das deinen Gaumen umgarnt und dir die Sinne raubt!

 

 

 

 

 

 

 

 

Donnerstag, 1. Februar 2018: Serie Bordeaux – Chateau Gloria

Gloria aus dem St. Julien ist immer ein Garant für tolle langlebige Weine mit einem guten Preis Leistungs Verhältnis – stimmt das? Fazit des gestrigen Abends: ja!

Getrunkene Weine:

– Malartic-Lagravière 2006 blanc: Feinste Zitrusfruchtnoten, Bienenwachs, am Gaumen Teekräuter, harmonisch, gut unterstützende Säure, sehr lang.

– de Fieuzal 2007 blanc: Tiefe Mineralik, Grapefruit, leicht reduktiv, reifes Extrakt, cremig, sehr lang.

– Gloria 1981: Leichter Muffton. Ist zwar noch trinkbar, aber der Spass hält sich in Grenzen.

– Gloria 1985: Hervorragend gereifter Bordeaux, Pilz, Waldboden, Tabak. Am Gaumen leicht auszehrend.

– Gloria 1986: Wundsalbe, Kellerboden, daneben aber auch noch mit Fruchtaromem; am Gaumen griffig, schöner Fluss.

– Gloria 1989: Ein typischer 89er Vertreter: mollig, anschmiegsam, finessenreich – was will mam mehr? Laktisch und noch mit viel Frucht. Wunderschön!

– Gloria 1996: Kaffee- und Tabaknoten. Säuerliche Beeren. Am Gaumen etwas burschikos daherkommend, mit der zugreifenden 96er Säure.

– Gloria 1998: Mehr Schmelz als der 96er. Tabaknoten, reif, mit guter Länge.

– Gloria 2009: Dickflüssig, Cassis, umwerfend attraktiv, am Gaumen aufregend finessenreich – die Frage: ist dies Bordeaux? ist in diesem Moment des Geniessens völlig unerheblich…

– De Rayne Vigneau 1999: Viel Safran, Honig und Vanille, Blätterteig. Cremig und mit einem herrlichen Süss-Säurespiel. Macht richtig Spass!

– Scacco Matto Albana di Romagna Passito 2001: Dörraprikosen, Safran, Marzipan. Wie immer toll.